Beim Bauen im Bestand oder beim Abbruch von Gebäuden werden oft schadstoffhaltige
Baustoffe, wie Künstliche Mineralfasern (KMF), Asbest, mit Holzschutzmitteln behandelte Hölzer, teerhaltigen Dachabdichtungen etc. angetroffen. Um unvorhergesehene Kosten und
Bauverzögerungen zu vermeiden, sollten die vorhandenen Schadstoffe vor geplanten Umbau- oder Rückbaumaßnahmen
durch eine Gebäudeinspektion erfasst und dokumentiert werden.
In der Regel wird vor dem Abbruch ein Rückbau- und Entsorgungskonzept erstellt, in dem die Ergebnisse der Gebäudeinspektion und der chemischen Untersuchungen dargestellt werden. Für die vorhandenen Baustoffe werden die Entsorgungswege aufgezeigt und die beim Umgang mit den Schadstoffen anzuwendenden Arbeitsschutzmaßnahmen dargestellt. Um eine sichere Baustellenabwicklung zu gewährleiten und die Gefährdung der Beschäftigten und der Umwelt zu vermeiden, sind umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen erforderlich.
Als Schadstoffgutachter und Koordinator für Arbeiten in kontaminierten Bereichen gem. TRGS 524 begleite
ich den fachgerechten Gebäuderückbau sowie auch Erdarbeiten. Vor dem Umgang mit Gefahrstoffen ist von einem Sachkundigen eine Gefährdungsbeurteilung duchzuführen und die Ergebnisse sind in einem
Arbeits- und Sicherheitsplan (A+S-Plan) darzustellen. Im Gegensatz zum SiGe-Plan ist der A+S-Plan primär auf den Umgang mit Gefahrstoffen und die Gefährdung durch die vorhandenen
Schadstoffe ausgerichtet. Die für die einzelnen Arbeitsbereiche und Gewerke anzuwendenden Schutzmaßnahmen werden dabei konkret festgelegt.
Auch 30 Jahre nach dem Asbestverbot in Deutschland (1993) ist das Thema immer noch aktuell. Jedes Jahr sterben etwa 1.500 Personen
berufsbedingt an Asbest (vgl. Graphik). Von den verbauten Asbestprodukten sind bisher erst ca. 10% durch Rückbau entfernt worden.
Standen früher asbesthaltige Materialen wie Wellzementplaltten, asbesthaltige Schnüre, Spritzasbest, etc. im Vordergrund der Sanierungsarbeiten treten in den letzten Jahren asbesthaltige Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber verstärkt in den Blickpunkt. Die Identifizierung solcher Asbestquellen ist aufwendig und setzt eine besondere Analytik voraus.
Als Schadstoffgutachter mit über 25 Jahren Berufserfahrung berate ich den Bauherrn hinsichtlch der Sanierungsmöglichkeit und der Entsorgung von Bauabfällen und Schadtsoffen.